Wertung: **
“Horror –
made in Germany.“ So könnte eine Werbeschlagzeile für die diesjährigen
US-Gruselfilme heißen. Nachdem sich Marcus Nispel am Wikingerhorror
„Pathfinder“ verging wartet Oliver Hirschbiegel („Der Untergang“) im Herbst mit
dem Alienhorror „The Invasion“ auf. Während der Münchner Regisseur Mennan Yapo
(„Lautlos“) gerade Sandra Bullock in den US-Kinos durch „Premonition“ hetzt
ergeht sich der Berliner Martin Weisz an der Brutalo-Schocker-Fortsetzung „The
Hills have eyes II“. Ob dieser rabiate Retro-Horror seine Hollywood-Karriere
anheizt, bleibt abzuwarten.
Darin soll ein junges Nationalgardistenteam Ausrüstung an
einen militärischen Außenposten in der Wüste abliefern. Doch als sie dort
ankommen finden sie den Posten verlassen vor. Über ein Sprechfunkgerät empfängt
das Team einen Notruf, der von den angrenzenden Hügeln kommt. Bei ihrer
halsbrecherischen Rettungsmission entdecken sie jedoch keine Soldaten, sondern
seltsam missgebildete Mutanten, die eine gnadenlose Hetzjagd auf das Team
veranstalten.
In der staubigen Einöde Marokkos drehte Weisz diesen
vorhersehbaren, aber immerhin gut fotografierten Horrorfilm. Die unverbrauchten
Darsteller können ihren dümmlichen Figuren leider kein Leben einhauchen, aber das
sollten sie wohl auch nicht. Denn Horror-Star Wes Craven („Scream“) schrieb mit
seinem Sohn Jonathan das Drehbuch, welches einige erstaunliche Satire-Elemente
bereithält. Für die Soldaten dient diese erste Routine-Mission als Taufprobe
für einen möglichen Afghanistan-Einsatz. Und das Team scheitert dabei
erbärmlich. Sie erschießen ihre eigenen Leute, vergessen ihre Waffen, haben
keine Orientierung und sind untereinander uneins. Wenn das ein Blick auf die
wirkliche US-Truppe sein soll, die sich gerade im Irak blamiert, dann ist das
wirklich eine böse Antwort von Craven zur aktuellen politischen US-Stimmungslage.
Dass jedoch die grässlichen Mutanten sinnbildlich für den realen Feind, wie die
Taliban, stehen, ist ein ärgerlich-rassistisches Element des Films. Der
Schocker belässt es jedoch nicht bei einer Soldaten-Satire, sondern ergeht sich
in Folter und sogar einer pervers gefilmten Vergewaltigung. Weisz, dessen
Kannibalen-Film „Rothenburg“ auf Grund der Verletzung von Persönlichkeitsrechten
nicht in unsere Kinos kam, gelingt es leider nicht aus der interessanten Grundgeschichte
mehr zu machen als solide inszenierten Ekel-Horror, wie man ihn seit „Saw“ zur
Genüge kennt.
R: Martin Weisz, B: Jonathan und Wes Craven, K: Sam McCurdy,
(USA, ca 85 Min)
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