Bewertung: ****
"Inside Man" ist ein Klasse Caper Thriller. Er überzeugt von der ersten bis zur letzten Minute. Verantwortlich zeichnet sich dafür Spike Lee; der zuweilen geniale (25th hour) Independent- Filmer setzt dem nur scheinbaren Mainstream-Film seinen Stempel auf. Aus einer eher banalen, altbekannten story - Banküberfall ohne klaren Grund, Geiselnahme, Cop-Diskussionen und ein zwielichtiger Bank Direktor - macht Lee einen überraschenden, intelligenten Thriller, der stets spannend bleibt und nahezu ohne action und Schauplatzwechsel auskommt. Dabei hilft Lee ein brillantes Darsteller Ensemble, wo Denzel Washington einmal mehr mit seiner lässigen Art heraussticht. Aber auch Clive Owen, Willem Dafoe, Christopher Plummer und in einer eher kleinen, unbedeutenden Rolle: Jodie Foster können überzeugen. Besonders beeindruckt die entspannte, unkonventionelle Erzählweise mit viel Humor, Sprüngen in der Zeit-Ebene (Verhöre werden scheinbar wahllos eingeschnitten), die ungewöhnliche Musik, und die Lee- typischen Hinweise auf Rassismus, Korruption und USA heute (ich denke nur an die Szene mit dem Araber oder der kleine schwarze Computer Nerd).
Alles in allem gelingt es Lee aus einem breitgetretenen Thema (man denke nur an den schwachen "Oceans 12") viel Neues und z.T. sogar provokatives abzugewinnen. Beeindruckend ist in unserem hektischen Video Zeitalter die lässige, beinahe altmodische Erzählweise, die an alte Frankenheimer/Lumet Filme erinnert und ungeheuer erfrischend wirkt. Sehr sehenswert !
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