Bewertung: ****
Als Hip-Hop Fan muss ich gestehen, dass ich nicht ganz objektiv sein kann, weil dieser Film atmet und lebt Hip-Hop. So gut wäre gern "8 Mile", aber er ist es nicht.
Die Story ist simpel und orientiert sich an Aufsteigerfilmen wie "Rocky". Ein heruntergekommener pimp will zum Rap-star aufsteigen. Das wars eigentlich. Auch nervt der Einstieg mit unzusammenhängenden Szenen und die Synchro geht einem mit "yo, bitch", "Alter, was geht" auf den Keks. Aber obwohl der Film manche Länge hat, nicht immer dramaturgisch perfekt ausbalanciert ist; das Regiedebut von Craig Brewer (produziert vom großen Jon "Boys in the hood" Singelton) hat flow.
Man kann diesen Film nicht vergessen. Zu genial sind die Schauspieler (allen voran der neue Superstar Terrence Howard), zu präzise ist das Memphis-Underground Milieu gezeichnet. Dieses andere (New Orleans) Amerika der Schwarzen wird genial erfasst. Einzigartig die Vermeidung von Klischees, das Aufzeigen von Agonie und Rückschlägen, das Negieren eines Happy-Ends. Der Film erhielt beim Sundance Film-Festival den Publikumspreis und das zu recht. Trotz aller Schwächen ein crowd-pleaser. Mitreißend erzählt verfolgt man den Leidensweg von DJay. Die Message ist nicht neu (lebe den Traum), aber hier glaubt man sie. Alles wirkt echt, die raps, das Tonstudio, nichts ist perfekt, wie in der Realität. Das ist großartig.
Dieser Independent Film (nur wenige Schauplätze, mit den Musik Stars Isaac Hayes und Ludacris in Nebenrollen) punktet ohne Sex und Gewalt (nur 1 kurze Schießerei ohne Tote). Echtes, lebendiges Kino voller Kraft, wie es bei heutigen Mainstreamfilmen fast ausgestorben ist. Groß.