Bewertung: **
Ich sah zuletzt den vorläufigen Abschluss von George A. Romeros legendärer Zombie Reihe, und hoffentlich war das auch der letzte Teil, bevor dieser Mann seinen ohnehin schon lädierten Ruf restlos zerstört. Was waren "Night of the living dead", "Dawn of the dead" und "Day of the dead" für revolutioäre Filme. Sie erfanden und erneuerten das Zombie Genre; gaben sogar Gesellschaftkritik preiß. Aber Romero, der mit dem gelungenem Remake von "Dawn of the Dead" unzufrieden war, wollte es allen Jungspunden noch einmal zeigen.
Oh, hätte er es doch gelassen. Der gesamte neue Film schreit nach: "Aufhören, aufhören !" Aber warum denn ? Nun, er hatte alles was man braucht: ein für seine Verhältnisse fettes Budget von 14 Mio $; wirklich gute Schauspieler wie Simon Baker, Dennis Hopper und die großen John Leguizamo und Asia Argento. Auch enthält der Film einen gelungenen, spannenden Einstieg, der erklärt, dass die Zombies die Erde beherrschen, und nur eine von Konzernmultis diktierte Hochhausstadt Menschen Zuflucht verleiht. Das alles erinnert an Endzeit Meisterwerke von John Carpenter. Auch der von Fans so geschätzte "gore" Faktor ist für einen leicht geschnittenen ab 18er Film erstaunlich hoch. Da werden Arme abgefressen, Gedärme rausgerissen und besonders eklig: ein Bauchnabel Piercing gewaltsam entfernt. Doch die exzellenten Blut-Effekte, wieder vom legendären Tom Savini mitkriiert können über Langeweile, einem nichts an story und Spannung, dummen Sprüchen, und einem katastrophalen Schluss nicht darüber hinwegtäuschen, dass Herr Romero hier gewaltig ins Klo gegriffen hat. Die Gesellschaftskritik um den eitlen und reichen Hopper wirkt aufgesetzt, platt und unausgegoren. Der latente Rassismus gegen John Leguizamo, der als Klischee Mexikaner dümmste Sätze (ey puto") sagen muss tut fast körperlich weh. Und die von mir so geschätzte Asia Argento hat ihre Rolle, die an Lara Croft oder Milla Jovovich in "Resident Evil" erinnert, einfach nicht verdient. Ich kann diesen Pseudo-harten, ironiefreien Machismo bei den heutigen (Film)Frauen (wie auch früher bei den Männern um van Damme, Ludgren, Seagal etc.) nicht mehr ertragen. 100 mal gesehen, wie übrigens alles in dem Film. Die Schocks sitzen nicht, die action ist billig, man hasst alle Typen, denn Charaktere sind es eigentlich nicht, bis auf die Zombies. Und das ist das (gewollt ?) positivste an dem Film. Die Zombie Szenen sind spitze, aber leider zu wenig in einem, in diesem Fall Gott sei Dank nur knapp 90 minütigen Film ("Dawn of the Dead" ging über 2 Stunden !!). Sie kommunizieren, und beginnen sich zu organisieren wie die frühen Neanderthaler. Es ist witzig zu sehen, wie sie sich unbeholfen an Waffen versuchen, wie einst der Mensch am Feuer. Und ja, sie sind immer noch verdammt langsam. Aber das kann bei dem Film, bei dem der Unmut der verständlciherweise von Minute zu Minute im Kinopublikumi mmer größer wurde, nichts mehr retten. Wie kamen da nur die recht guten Kritiken zustande ?! Eins noch: Komm George, geh auf irgendeine Ranch, genieß dein Altenteil, und laß die Jungen ran !