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Filmfestival in Venedig startet am 31.8 !

Hi, in Venedig haben sich in diesem Jahr einige besondere Highlights angekündigt. Herauszuheben ist sicherlich "Sympathy for Lady Vengeance" von Park, Chan-wook ("Oldboy") Hoffen wir auf einen Löwen für ihn !

Hier das Program:

COMPETITION LINEUP:

"La Seconda Notte di Nozze," directed by Pupi Avati (Italy)

"O Fatalista," directed by João Botelho (Portugal/France)

"Vers Le Sud," directed by Laurent Cantet (France/Canada)

"Gabrielle," directed by Patrice Chéreau (France/Italy)

"Goodnight and Good Luck," directed by George Clooney (USA)

"La Bestia Nel Cuore," directed by Cristina Comencini (Italy)

"I Giorni dell'Abbandono," directed by Roberto Faenza (Italy)

"Mary," directed by Abel Ferrara (Italy/USA)

"Les Amants Réguliers," directed by Philippe Garrel (France/Italy)

"Garpastum," directed by Aleksey German Jr (Russia)

"The Brothers Grimm," directed by Terry Gilliam, (UK)

"Changhen ge," directed by Stanley Kwan (China/Hong Kong)

"Brokeback Mountain," directed by Ang Lee (Canada)

"Proof," directed by John Madden (UK/USA)

"The Constant Gardener," directed by Fernando Mereilles (UK/Kenya/Germany)

"Espelho Magico," directed by Manoel de Oliveira (Portugal)

"Sympathy for Lady Vengeance," directed by Park Chan-wook (Korea)

"Romance and Cigarettes," directed by John Turturro (USA)

"Persona Non Grata," directed by Krysztof Zanussi (Poland/Russia/Italy)

OUT OF COMPETITION

"Fragile," directed by Jaime Balaguero (Spain)

"Backstage," directed by Emmanuelle Bercot (France)

"Corpse Bride," directed by Tim Burton and Mike Johnson (UK)

"Perhaps Love," directed by Peter Ho-sun Chan (China/Hong Kong)

"All the Invisible Children," directors Mehdi Charef, Emir Kusturica, Spike Lee, Kátia Lund, Jordan Scott, Ridley Scott, Stefano Veneruso, John Woo (Italy)

"Elizabethtown," directed by Cameron Crowe, (USA)

"The Exorcism of Emily Rose," directed by Scott Derrickson (USA)

"Edmond," directed by Stuart Gordon (USA)

"Casanova," directed by Lasse Hallstrom (USA)

"Cinderella Man," directed by Ron Howard (USA)

"The Fine Art of Love-Mine Haha," directed by John Irvin (Italy/Czech Republic/UK)

"Initial D," directed by Andrew Lau and Alan Mak (Hong Kong)

"Yokai Daisenso," directed by Takashi Miike (Japan)

"Final Fantasy VII: Advent Children," directed by Nomura Tetsuya (Japan)

"Le Parfum de la dame en noir," directed by Bruno Podalydes (France)

"Four Brothers," directed by John Singleton (USA)

"Bubble," directed by Steven Soderbergh (USA)

"Seven Swords," directed by Tsui Hark (China/Hong Kong)

Filmkritik zu "Kiss, kiss, bang, bang"

Bewertung: ****

"Kiss, kiss, bang, bang" ist der Eröffnungsfilm des FF 05. Er kommt erst Mitte Oktober in die amerikanischen Kinos. Pech für alle, die so lange warten müssen. Denn dieser Film rockt !

Wie fast alle Eröffnungsfilme ("American Psycho", "Pakt der Wölfe", "Kontroll") war auch dieser Film ein echter Knaller. Brillant gespielt von Robert Downey Jr. (endlich mal ohne Koks, glaube ich) und auch Val Kilmer und hot shot Michelle Monaghan (aus der wird mal was !). In dem Film geht es um einen Gauner (Downey), dem per Zufall eine Hollywoodkarriere winkt. Ein schwuler Prvatdetektiv namens "Gay" Perry (Kilmer) soll ihm bei der möglichen Rolle "helfen". beide werden in einen echten Mordfall verwickelt, der bis in die höchsten Kreise Hollywoods führt. Mehr muss man nicht wissen.

Was aus der an sich einfachen story gemacht wird, ist entscheidend. Da ist ein brillanter jazz-Soundtrack, schnelle, beißend komische Dialoge, story-twists en masse (gute Englisch Kenntnisse sind da von Nöten), ein brillant animierten Vorspann im "Bond" style, perfekter Schnitt und tolle Kamera, wenig, aber perfekt getimte action..Es stimmt fast alles. Und was am besten ist: Ständig wird in die Handlung durch den Erzähler Downey eingegriffen, er korrigiert sich, entschuldigt sich für unlogische Szenen und lässt Teile des Films zwei mal erzählen. Ein Wahnsinn, richtig originell. Man glaubt nicht, dass da der Erfolgsproduzent Joel Silver (Matrix, Stirb Langsam) dahinter stand. Es ist das Regiedebut von Shane Black, dem lange verschollenen, berühmten Autor von Lethal Weapon. Sehr zynisch das ganze (gegen Holywood) und in fünf Kapitel unterteilt; das alles erinnert an "Pulp fiction"; nur wäre Tarantino gern cool und originell, dieser Film ist es ! Die einzige Schwäche sind manche Proll-Humor einlagen, wie auf Leichen pinkeln, und manche verwirrende Wendung, das wär gar nicht nötig gewesen. aber insgesamt ist der Film ein Genuss !! Unbedingt vormerken...da kommt zur Zeit kein Hollywood Film (auch "Sin City" nicht) ran !

Filmkritik zu "Batman Begins"

Bewertung: ****

Ein wenig verspätet, aber immerhin, eine Kurzkritik zu "Batman Begins". Ja, es ist eine Auferstehung, der beste Batman Film till now, und der mit Abstand beste Darsteller: Christian Bale (okay, da ich Fan von ihm seit "American Psycho" bin, fehlt mir ein wenig die Objektivität)

Was bekommen wir geboten. Eigentlich eine düstere Charakterstudie von einem reichen Mann namens Brusce Wayne, der seine Eltern als kleiner Junge sterben sah, Angst vor Fledermäusen hatte, und zu einem Kriminellen in fremden Ländern wurde. Nun wird er von Liam Neeson und Ken Watanabe gedrillt, ein killer zu werden, natürlich für die gerchte Sache versteht sich. Nur was ist diese gerechte Sache, und was nimmt er dafür in Kauf sind die Fragen des Films. Das Batcape, oder die Bösen wie Scarecrow sind eher nebensächlich. Alles ist völlig auf Realismus ausgerichtet. Der Film bietet in der ersten Stunde fantastische Bilder von verschneiten Bergen, die episch wirken und alles comichafte sprengen. Michael Caine darf als Butler brillieren, Katie Holmes nervt als "Vorzeige-Juristin" nicht zu sehr, Morgan Freeman darf wieder weise sein, und Gary Oldman ist endlich mal nicht irre, sondern verzückt Fans mit einer klasse Vorstellung als Chief Gordon. Das auch noch solche Schauspieler wie Rutger Hauer (aus welchem Loch kriecht der eigentlich raus ?) und Tom Wilkinson mitspielen, macht den film sicherlich zu der am besten gespielten Comic-Verfilmung, die es bis jetzt gibt. Und Bale rockt sowohl als Rächer wie auch als Playboy...

Die Kamera ist klasse, der Schnitt sitzt, der Zimmer Soundtrack peitscht ein, die Dialoge haben erstaunlich viel Tiefgang, was Nolan (Memento) als Regisseur hier z.T. präsentiert ist gerade in der ersten Hälfte klasse, spannend, düster, bewegend und fast humorfrei. Diese dunkle melancholische Erzählweise (wie in Krieg der Welten) könnte einige jüngere Popcorn-freaks abschrecken. Gut so, das ist Frank Miller und nicht Joel Schumacher. Schwächen hat dieser prachtvolle Film nur in der übertriebenen, zu schnell geschnittenen Action am Ende, die dem Erzählfluss nicht angemessen ist und aufgesetzt wirkt. Auch Neeson ist nicht sehr überzeugend (aber besser als in "Königreich der Himmel") und auch scrarecrow kommt mitsamt dem Gefängnis Arkham nicht überzeugend (gemäß der Vorlage) rüber. das ist ein wenig schade, da sonst alles stimmt !!

das "Fantasy Filmfest" startet am 27.7 in München !

Yeah, es ist wieder soweit; das wohl kultigste und spaßigste Festival in Deutschland: das Fantasy Filmfest geht in die 19te Runde. Rund 70 Premieren aus rekordverdächtigen 23 Ländern !! Das wird ein heißer Tanz. Eröffnet wird das ganze mit dem Kracher "kiss, kiss, bang, bang" mit Koksnase Downey Jr., und ähh Val Kilmer. Der Abschlußfilm wird "Dear wendy" sein, von Dänish Dynamite Lars von Trier und Thomas Vinterberg. Ich freu mich, und werde täglich davon berichten...go and watch the movies !

John Woo goes back to the roots !

Einer der größten Regisseure der 80er und Anfang der 90er Jahre, John Woo (The killer, a better tomorrow) wendet sich endlich von Hollywood ab, und dreht in China ein Martial Arts- Schwertkampf Epos im Stil von Tiger and Dragon. Das verwundet ein wenig, da er dafür bekannt ist, heroic bloodshed im Stil von Cop-Gangsta Filmen zu inszenieren. Schwerter statt Pistolen ! Das hatb er mal ganz früher in den 70ern gemacht...

Gut, davor müssen wir wohl einen Auto Actionfilm im Stile von The fast and the furious von ihm und mit the Rock ertragen...Was solls, wenigstens kein He-Man ...

Der Titel des neuen Martial Arts Epos soll "the war of the red cliff" lauten; mit dabei: Tony leung, Andy Lau, Ken Watanabe (!) und yeah chow Yun-Fat...Nicht schlecht, oder ;-)

Filmkritik zu "Sin City"

Bewertung: ***(*)

"Sin City"; ja diesen gehypten Sommer-Blockbuster sah ich in einer sneak preview im Original.

Fazit: Ein spaßiger Popcorn-Trip ohne Tiefgang, von dem man sich etwas mehr erwartet hatte. Erzählt werden 3 so gut wie abgeschlossene Geschichten in der Sündenstadt "Sin City"; die eine erzählt die von Marv (brillant: Mickey Rourke), der verzweifelt den Mörder seiner großen Liebe finden will, um sich zu rächen. Eine klasse Episode, toll gespielt (auch von Elijah Wood), packend, und brutal. Mickey kennt keine Gnade, und das ist gut so...Pulp pur. Sicherlich der beste, überragende Teil des Films. Die Zweite Episode erzählt von einem Privatdetektiv (Clive Owen, auch gut, und am besten zu verstehen), der einige Prostituierte schützen will, und zwar vor einem wahnsinnigen Bullen (Benicio Del Toro auf speed, nur schwer zu verstehen) und seinen Kumpels. Hübsche Halbweltsdirnen, coole Sprüche (mit Tarantino Auto Episode), aber nicht so packend wie die von Mickey. Meiner Ansicht nach das schwächste Glied...die dritte erzählt von einem betrogenen Cop (souverän: Bruce willis), der die heiße Jessica Alba vor den Fängen eines brutalen Politiker- Sohns retten will. Auch nicht schlecht, die mit der meisten emotionalen Dichte. Außerdem bildet sie den Rahmen.

Was bietet der Film: Klasse Bilder in Schwarz-weiß, mit ZT-Einlagen, und gelegentlichen Farb Auflockerungen; brillant von Robert Rodriguez geschnitten und mit virtuosen Kamerafahrten inszeniert; manchmal etwas nervige Tarantino Geschwätzigkeiten, die Geschmackssache sind. Und viele gut aufgelegte Stars; besonder der gute alte Mickey. Wie gesagt, oberflächlich meisterhaft direkt an den Comic von Miller angelegte Kunst mit etwas verwirrender Story, die manchmal arg episodisch ausfällt. für Fans ein Muss, für andere sicherlich sehenswert...

Filmkritik zu "Krieg der Welten"

Bewertung: ****

"Krieg der Welten" war ein weitaus besserer und anderer Film, als ich es erwartet hatte. Der geneigte Zuschauer erwartete ein Cruise Star-Vehikel mit tollen Effekten und dünner story im Stile von "ID4". Nun viele, die mit diesen Erwartungen reingingen sind mit Sicherheit enttäuscht worden, und das ist auch gut so...

Kaum Militär, kein Patriotismus, keinHumor, keine berühmten Gebäude, die zerstört werden, kein Präsident, keine Helden, die "den Aliens in den Arsch treten", keine Gegenattacke, aber leider ein kitschiges schwaches Spielberg-family-happy end. Schade, sonst wäre ein Klassiker möglich gewesen, so wie es letztes Jahr fast "the day after tomorrow" geschafft hat.

Zur story: Da gibts wenig zu sagen, das Remake des Pal Films, und des Orson Welles Hörspiels auf der Vorlages des gleichnamigen Romans von H.G. Wells erzählt von der Invasion Außerirdischer auf die Erde. Sie zerstören alles, es gibt kein Mittel sie zu stoppen. Das alles wird aus der Perspektive eines gescheiterten Familienvaters erzählt (Tom Cruise), der versucht seine kleine Tochter (überragend: Dakota Fannning) und seinen Sohn (schwach: Justin Chambers), die eigentlich bei seiner geschiedenen Frau (Miranda Otto) leben, zu retten. Ihre Irrfahrt, die die eigentlich entfremdeten Familienmitglieder zusammenführt ist der eigentliche Inhalt des Films.

Das alles ist großartig und ohne Kitsch erzählt. Eine bedrohliche Musik von John williams, eine überragende Kameraarbeit von Janusz Kaminski, z.T. tolle Effekte, eine irre Spannung (v.a. im Keller mit dem brillanten Tim Robbins) und eine düstere, apokalyptische Atmosphäre zeichnen diesen Reißer aus.

Bis auf den nicht immer gelungenen Schnitt (auf Grund des engen Zeitrahmens) und dem klebrigen Schluss ist diese 133 Millionen $ Produktion uneingeschränkt zu empfehlen. Weit besser als "Königreich der Himmel" und auch "Star wars III". Das liegt nicht an der eigentlich primitiven story, sondern daraus was der große Spielberg macht. Er erzählt eine Parabel auf die USA und eigentlich die Welt nach dem 11.9. Äußere Anzeichen sind nicht nur direkte Anspielungen wie Staub im Gesicht, schreinde Menschen, zynische Journalisten, Vermisstenanzeigen und Dialoge wie: "Sind das Terroristen ?" oder "Kommen, die aus Europa ?". Nein, fast jede Szene atmet die Unsicherheit und Angst der Welt vor Terrorangriffen (wie leider heute in London, oder zuletzt Madrid). Genau wie die Aliens bleibt die reale al Quaida Gefahr gesichtlos, die Angriffe kommen ohne Vorwarnung, die Städte sind betroffen, die Zerstörungen sind immens, die Menschen suchen die Schuld bei anderen, und es gibt scheinbar keine Antwort darauf.

Wie brillant Spielberg diese Thematik subtil einarbeitet, ist außergewöhnlich und in Blockbustern außer "the day after tomorrow" nur selten zu sehen. Das ist auch mutig, da ein Mainstream-Publikum diese direkten politischen Anspielungen nicht erwartet, nicht versteht oder auf Grund von "fun" ablehnt. Das Cruise dabei (mit begrenzten mimischen Mitteln) eigentlich einen gebrochenen Verlierer, ohne Bezug zur Familie (wie viele zerstörte Bindungen in der welt heute: auch eine mögliche Lesart des Films) in den Mittelpunkt stellt ist groß. Das er sogar ein Pazifist ist, der den kriegs und Rachelüsternen Tim Robbins (was für eine geniale Ironie: Der Vorzeige Linke spielt einen hau-Drauf Bush-Rumsfeld Typ) kaltmacht und seinen ebenso gesinnten Sohn zurechtweist, ist umso erstaunlicher. Das ist bei Spielberg-Cruise völlig neu. Viele werden maulen, dass die Familiensitution einen zu großen Anteil gegenüber der bei dem enormen Budget verhältnismäßig mäßig aufwendigen action einnimmt. Ich finde das richtig, wenn das so gekonnt gemacht wird. Ein Gegenbeispiel dazu wäre der entsetzlich schlechte "Deep Impact" Film  Ein politischer Familienfilm, der als alien actioner vermarktet wird, das hat was.

Wenn der gute Spieli endlich noch am Schluss feilt, ist er einfach nicht zu schlagen.

So noch ein Zitat zum Schluss von ihm, was meine Interpretation unterstreicht: "Nach dem 11.9 hat sich alles verändert. Ich glaube, dass die Menschheit seitdem in tiefer Furcht lebt. Der Terrorismus ist jetzt das Modell des Krieges, es ist eine ganz neue Front. Darüber wollte ich eine Parabel drehen, mit den Außerirdischen als Gefahr für die ganze Welt."  Das ist ihnen gelungen, Mr. Spielberg...