Hallo, hier kommt zum ersten Mal ein Beitrag, der sich nur am Rande mit dem Thema Film beschäftigt: Die kurze Kritik der "Rigoletto" (Verdi-Oper, aufgeführt an der Staatsoper München) - Inszenierung der Filmregisseurin Dorris Dörrie. Die Macherin von u.a. "Männer" und "Nackt" wollte sich mal auf fremden Terrain betätigen, und musste viel Kritik und Häme ertragen. Ihre Version der legendären Oper wurde hemmungslos in der Presse verrissen. Von Buhkonzerten und Dilletantismus an Deutschlands meistsubventionierter Oper (unter der Leitung von Sir Peter Jonas) war allerorten die Rede.
Nur warum ?? Von Buhs war nix zu hören, die Sänger überzeugten (vor allem die Sopranistin Reis in der Rolle der Guilda), Zubin Mehta dirigierte glänzend, und ja die Inszenierung der eigentlichen Filme-Macherin war eher an ein jüngeres, opernunerfahreneres (so wie ich) Publikum adressiert. Aber warum auch nicht. Auch kamen so besonders Film-Fans mit Anspielungen an "Star Wars" oder "2001-Odysee im Weltraum" auf ihre Kosten....
Was ist daran falsch ?! Ich weiß es nicht. Das die ganze Hofgesellschaft wie auch die Ausstattung dem "Planet der Affen" entsprungen sind, ist doch eine witzige, originäre Idee. Diese Sicht auf den Stoff hatte noch niemand. Die meisten Kritiker kannten das vorbildgebende Meisterwerk von Franklin j Schaffner mit Charlton Heston (ja der aus "Bowling for Columbine") in der Hauptrolle nicht, was angesichts der Qualität des Films eine Schande ist. Ohne dieses Wissen kann man die Symbolik der verschiedenen Affenarten und -kasten aber nur bedingt verstehen. Die ganze Wirkung, die die kritische Sicht Dörries auf dieses primatenhafte Benehmen der Hofschranzen (okay hier tritt man den Affen zu nahe) beinhaltet, kann so nicht mehr wahrgenommen werden. Schade, eine spannende Inszenierung, auch (oder gerade) für Opernlaien bzw. Filmfans (v.a. Sci-fi-Fans) geeignet. Reingehen !
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